Alte Erzählungen - neu entdeckt
Eugen Kunz
Sturmzeiten
Ja, Sturmzeiten im wahrsten Sinn des Wortes sind sie, diese Jahre des Dreissigjährigen Krieges. Wie viel Leid bringen sie über so manches Dorf, manche Familie – ihre Wellen schlagen sogar bis hinauf zu den einsam gelegenen nordfriesischen Inseln. Zu dieser Not kommen die schrecklichen Folgen der Flutkatastrophe des Jahres 1634, bei der allein auf Nordstrand und den umliegenden kleinen Halligen über achttausend Menschen in den Fluten umkommen. Auch die Familie Steffens trauert um ihren Dietmar ... Sein jüngerer Bruder Tete möchte nicht als Bauer auf dem Hof bleiben – ihn lockt das Soldatenleben! Endlich erfüllt sich Tetes Wunsch: er kann von zu Hause fort, zieht mit allerlei Kriegsvolk kreuz und quer durch die deutschen Lande, erlebt Abenteuer auf Abenteuer ... Die Gnade Gottes bewahrt ihn vor einem furchtbaren Totschlag.
«Wer nur den lieben Gott lässt walten»
Dieses Lied wurde gedichtet von Georg Neumark im Dreissigjährigen Krieg in Stunden grösster Not und bitterster Armut. Es ist ein schönes Beispiel für die im Herzen eines Gläubigen heranreifende für Gott so köstliche «friedsame Frucht der Gerechtigkeit». In der Schule Gottes sein, unter seiner Zucht stehen, keinen Ausweg sehen und Ihm doch vertrauen, Ihn rechtfertigen in seinem Tun – was vermöchte Ihn mehr zu verherrlichen? Georg Neumark wurde in seinem Vertrauen nicht beschämt.
Der Findling des Fenlandes
Das einstige «Fenland», eine viele tausend Quadratkilometer grosse grundlose Sumpf- und Moorlandschaft in Süd-Ost-England wird unter der Leitung des Holländers Cornelius Vermuyden zu siedlungsfreundlichem, fruchtbarem Ackerland. Diesem tüchtigen Ingenieur, von König Karl I. beauftragt, gelingt es in der Zeit von 1621 bis 1656 mit Hilfe erfahrener holländischer Deichbauer, das gewaltige Werk trotz mancher Widerstände von Seiten der Fenlandbewohner durchzuführen. Weil sich unter den fleissigen Händen der Holländer die Landschaft und damit die Lebensbedingungen für die alteingesessene Bevölkerung von Grund auf ändert, bleiben Feindseligkeiten zwischen den Fenländern und den «fremdländischen Wühlmäusen» nicht aus. Besonders William Hamerson, schon vorher als der «harte William» bekannt, kann sich durchaus nicht an die neuen Verhältnisse gewöhnen. Seine Ehe ist kinderlos; aber eine grosse Flutkatastrophe beschert ihm und seiner Frau ein Findelkind. Zwischen den Kleidern, in die das Kind eingewickelt ist, findet sich eine goldene Tuchnadel ...
Die Versuchung
Karl Werni muss, nachdem sein Vater so früh gestorben ist, all seine Zukunftsträume begraben. Treu steht er nun der kränkelnden Mutter bei und hilft in einer der Spinnereien in der nahen Stadt als Anlernling den Lebensunterhalt der Familie mit verdienen, da ja auch noch mehrere Geschwister zu versorgen sind. Leicht fällt es ihm nicht seine Berufswünsche aufzugeben. Da bietet sich eines Nachts ganz unverhofft die Möglichkeit, Geld zu bekommen, viel Geld! Es wird ihm geradezu aufgedrängt ...
Eigenschaften | |
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Format | Taschenbuch |
Seitenzahl | 230 Seiten |
ISBN | 978-3-89287-707-3 |