Ich bin der HERR, dein Gott! Juli 2024

«Willst du … mich schuldig sprechen, damit du gerecht seist?»

Wir können uns Hiobs Situation kaum vorstellen: An einem Tag verliert der rechtschaffen und gottesfürchtig lebende Mann seinen Reichtum und alle Kinder. Trotz der teuflisch-dramatischen Heimsuchungen lobt Hiob Gott. Wenig später erkrankt er an üblen Geschwüren und seine Frau rät ihm, sich von Gott abzuwenden; er hält jedoch fest an Ihm. Unter den Anschuldigungen seiner drei Freunde, er habe gesündigt, klagt Hiob Gott schliesslich doch an, ihn ungerecht zu behandeln. Ein vierter Freund öffnet Hiobs Ohr dann wieder für Gottes Gedanken.

Hiob rechtfertigt sich nicht mehr, sondern wird vorbereitet für die Begegnung mit Gott. Der stellt ihn u. a. mit folgender Frage auf den Boden der Tatsachen: «Und der Herr antwortete dem Hiob aus dem Gewittersturm und sprach: Gürte doch deine Lenden wie ein Mann; ich will dich fragen, und du unterweise mich! Willst du mein Rechtsurteil zunichtemachen, mich schuldig sprechen, damit du gerecht seist?»1

Hiob hatte ein falsches Bild von Gott. Nun begegnet der Allmächtige ihm ganz persönlich mit vielen Fragen und öffnet ihm Augen und Herz für Seine unfassbare Grösse. Zuletzt beugt sich Hiob und Gott stellt die Gemeinschaft wieder her. Das ist auch Gottes Ziel, wenn Er mit uns in Rechtsstreit tritt: «Kommt doch, wir wollen miteinander rechten!, spricht der Herr. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie weiss werden wie der Schnee; wenn sie rot sind wie Karmesin, sollen sie [weiss] wie Wolle werden.»2

Gott will uns nicht schuldig sprechen – Er will uns retten3 und Ruhe und Frieden in Seinem Sohn Jesus Christus geben4. Obwohl uns Gott also verurteilen müsste, weil wir vor Ihm versagt haben, sucht Er den Weg, um uns freizusprechen!

«Wer ist ein Gott wie du, der die Sünde vergibt und … seinen Zorn nicht allezeit festhält, sondern Lust an der Gnade hat?» Micha 7,18

Bild: Rosenlaui